Ein lesenswertes Statement zur vorauseilende Berichterstattung der Medien, die schon nach wenigen Stunden eine Erklärung liefern wollen für das Wieso und Weshalb der Tragödie von Newtown. Ungeachtet der Tatsache, dass eine ärztliche Diagnose der Schweigepflicht unterliegt und wir den abschließenden Bericht der ermittelnden Behörden abwarten sollten, sollten Journalisten selbstkritischer und zurückhaltender sein.

Aber es wird eben gerne spekuliert und der ungreifbare Autist ist eine gute Projektionsfläche, hypersensibel, hyperintelligent und hypereinsam – so sollte der Cocktail aussehen, der hier gebraut wird. Genauso gut könne man unterstellen der Täter hat ein Schilddrüsenproblem, vielleicht das seltene Refetoffsyndrom. Hyperaktiv, mager, intelligent und unangepasst. Auf die Pferde und los galoppiert  schauen wir doch wer seine Pferde zu erst im Stall hat? – mehr dazu via FAZ vom 17.12.2012

Ich bin Autistin - Asperger-Syndrom bei Frauen

Es ist schrecklich, was gestern in den USA an einer Grundschule geschehen ist. Ein junger Mann hat bei einem Amoklauf 27 Menschen – darunter viele Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren – getötet und am Ende dieser unvorstellbaren Tat sich selber erschossen. Unbegreiflich, wie ein Mensch zu einem solchen Verbrechen fähig sein kann. Weil die Menschen begreifen wollen, suchen sie nach einer Erklärung, nach dem „Warum“?
Und dann steht es plötzlich in nahezu allen Medienberichten:
„Der Täter war Autist. Er litt am Asperger-Syndrom.“
So weit ich informiert bin, sind das bisher nur Vermutungen. Vermutungen, die lediglich aus dem Verhalten des Amokläufers geschlossen werden. Aber sie verbreiten sich schnell. So schnell, dass sie nicht mehr aufzuhalten sind. Überall liest man, dass der Täter emotionslos war, kamerascheu. Dass er wenig sprach und von Klassenkameraden als unauffälliger Einzelgänger beschrieben wurde.

Macht ihn das zum Autist?
Und – macht ihn das zu…

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