Der Kümmerer vom Main

Für Andreas Kümmert, den Musiker, der sich selbst als einen „kleinen Musiker“ beschreibt, war die Vorentscheidung zum ESC, vergangenen Freitag, seine mediale Sternstunde. Er hat die Chance genutzt, hat sich konfrontiert und wie Marcel Reich-Raniski einst, Charakter bewiesen und die Annahme eines Preises abgelehnt. Es gibt wenige Musiker, die sich ähnlich aufstellen würden. Auch wenn er nicht wollte, er hat gewonnen, er hat das Publikum mit seiner Stimme überzeugt, gerade weil ihn sein „Schmerbauch“, sein Outfit, nach gängigen Imagevorstellungen, nicht zum Gewinner stilisiert.

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EGOIST, – M.Y.O.B.

„Ich hab‘ Mein‘ Sach‘
auf Nichts gestellt“

Was soll nicht alles Meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit; ferner die Sache Meines Volkes, Meines Fürsten, Meines Vaterlandes; endlich gar die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur Meine Sache soll niemals Meine Sache sein. »Pfui über den Egoisten, der nur an sich denkt!«
Sehen Wir denn zu, wie diejenigen es mit ihrer Sache machen, für deren Sache Wir arbeiten, Uns hingeben und begeistern sollen.
Ihr wisst von Gott viel Gründliches zu verkünden und habt Jahrtausende lang »die Tiefen der Gottheit erforscht« und ihr ins Herz geschaut, so dass Ihr Uns wohl sagen könnt, wie Gott die »Sache Gottes«, der Wir zu dienen berufen sind, selber betreibt. Und Ihr verhehlt es auch nicht, das Treiben des Herrn. Was ist nun seine Sache? Hat er, wie es Uns zugemutet wird, eine fremde Sache, hat er die Sache der Wahrheit, der Liebe zur seinigen gemacht? Euch empört dies Missverständnis und Ihr belehrt uns, dass Gottes Sache allerdings die Sache der Wahrheit und Liebe sei, dass aber diese Sache keine ihm fremde genannt werden könne, weil Gott ja selbst die Wahrheit und Liebe sei; Euch empört die Annahme, dass Gott Uns armen Würmern gleichen könnte, indem er eine fremde Sache als eigene beförderte. »Gott sollte der Sache der Wahrheit sich annehmen, wenn er nicht selbst die Wahrheit wäre?« Er sorgt nur für seine Sache, aber weil er alles in allem ist, darum ist auch alles seine Sache; Wir aber, Wir sind nicht alles in allem, und unsere Sache ist gar klein und verächtlich; darum müssen Wir einer »höheren Sache dienen«.
– Nun, es ist klar, Gott bekümmert sich nur um’s Seine, beschäftigt sich nur mit sich,
denkt nur an sich und hat sich im Auge; wehe allem, was ihm nicht wohlgefällig ist.
Er dient keinem Höheren und befriedigt nur sich. Seine Sache ist eine – rein egoistische Sache. ~ Max Stirner (1806 -1856 ), Quelle: Der Einzige und sein Eigentum

Avondsluiting

ABENDDIENST

ein Text von @benavra, vom 18.Juli 2013
die vollstänidge Transscription als PDF

„Die Religion ist von Menschen gemacht. Im Gottesdienst heißt es Gott dienstbar zu sein. Wie dieser Dienst an Gott Gestalt annimmt, wurde von Menschen bestimmt. Gott hatte dazu nichts zu sagen. Und die Menschen die Religionen begründeten waren ohne Ausnahme Männer. Das gibt einem zu denken. Die Religion ist Männersache.“ (mehr)

Die Historiker …

„Die Historiker lehren uns, dass die Emanzipation der Bürger im späten Mittelalter begonnen habe und spätestens zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Wesentlichen abgeschlossen war. Die Menschen,“ (..) die allerorts auf die Straße gehen, ob nun in Istanbul oder Sao Paulo, „lehren uns, dass die Freiheit, die Selbstbestimmung und die Menschenwürde des Bürgers nicht nur gut abgehangene Begriffe aus den Geschichtsbüchern sind. Sondern Rechte, die immer wieder erkämpft werden müssen.“

Anna Prizkau „Die Köpfe der Rebellion“, in der FAZ, vom 2.06.2013