Satire

Im Netz habe ich folgenden Beitrag kritisch kommentiert, lest selbst und sagt mir was ihr meint? Für mich ist der Beitrag die tägliche Dosis Auseinandersetzung, die meinen Kopf frei macht.

„Wenn jedoch Satire zentrale Elemente des jeweiligen Glaubens karikiert, wie beispielsweise die Kreuzigung Jesu oder Mohammeds Offenbarung des Wortes Gottes durch den Koran; oder Gott und seine Propheten selbst (wie beispielsweise in der Darstellung Mohammeds mit einem Turban, der eine Bombe ist), dann wird es schwierig. Wenn also nicht mehr menschliche Gesinnungen und Glaubensverwirrungen kritisiert werden, sondern der Glaube selbst in seinem Innersten lächerlich gemacht wird, dann überschreitet Satire eine Grenze. Denn jeder Mensch ist frei, zu glauben, an was er will – und diese Freiheit ist ein elementares Menschenrecht.“

 

Um es kurz zu machen, hier stimme ich nicht zu und widerspreche. Alles menschliche und dazu gehört auch der Glaube ist Gesinnung bzw. die Interpretation eigener Wirklichkeiten.
Den Glauben, so wie sie ihn darstellen, als etwas singuläres und von der individuellen Gesinnung unabhängiges, eigenständiges anzusehen, teile ich nicht. Wenn das stimmen würde, dann kann auch jede Ideologie für sich in Anspruch nehmen unantastbar zu sein.

Die menschliche Würde ist unantastbar, aber nicht die imaginäre Würde z.B. einer Ideologie oder einer Glaubenslehre. Satire darf alles. Hier stimme ich Tucholsky zu. Satire ist immer das Ergebnis einer Reflexion, also selbst eine kritische Auseinandersetzung, mit der individuell erlebten Realität, niemand muss damit einverstanden sein und Satire ist nicht unfehlbar und es gibt schlechte und gute Satire, wie es aber komischer Weise, keinen schlechten, nur guten Glauben geben soll. Die freie Meinungsäußerung ist kein Qualitätsmerkmal für gute Meinung, sie kennt keine Wertigkeit. Und die Religionsfreiheit bedeutet nichts anderes, als dass keine Religion über eine andere herrscht und jeder Mensch die Freiheit hat, nach seiner Fasson glücklich zu werden. Die Freiheit gilt dem Menschen und nicht der Religion selbst.

Wer beleidigt wird, darf den Rechtsweg einschreiten und klagen, dann darf ein Richter entscheiden. Selbstjustiz durch die Religion, das geht nun gar nicht. Im übrigen, ich fühle ich mich durch die Kreuzigungsdarstellung anhaltend in meinen Gefühlen verletzt. Dennoch komme ich nicht auf die Idee deshalb zu klagen, denn es ist ja letztendlich meine eigene Verletzlichkeit, mit der ich es hier zu tun habe und da muss ich mich selbst mit auseinandersetzen.

Und wie Houellebecq sagt, eine Satire, ein Buch hat noch nie Menschen dazu gebracht seine Meinung oder seinen Glauben zu ändern. Ich glaube im übrigen auch nicht, dass die barmherzigen Propheten und Erlöser selbst damit Probleme haben?

Wo ist Charlie, Charlie Hebdo? #CharlieHebdo #Allemand

Wo ist Charlie? Wer hat Charlie gesehen? Sachdienliche Hinweise können bei Twitter hinterlassen werden, versehen mit dem Hashtag #oùestcharlie.

Gestern Abend, mit dem Zeitungshändler in der Bahnhofsbuchhandlung in Münster telefoniert und gefragt, wann er öffnet und ob er morgen auch Charlie Hebdo verkauft? Er konnte es nicht sagen, genauso unklar war, wie viele Exemplare er bekommen würde, Wenn ich um 6 Uhr da wäre, dann würde ich sicher ein Exemplar bekommen, meinte er. Optimist. Früh aufgestanden, war schwer; Sternen klarer Morgen, es hat gefroren, die Brücke ist glatt, mit dem Rad mache ich mich auf den Weg; vorgestern hat es mich hier noch hingehauen. Angekommen; bin ich natürlich nicht der einzige, der mit verschlafenem Kopf unrasiert vor der Tür steht. Sehr schnell verstehen wir, es war umsonst, nicht ein einziges Exemplar geliefert, obwohl, sowohl die Westfälische, als auch die FAZ, den Verkauf für heute angekündigt hatten.

Ein Panne, wie es sie eigentlich in unserer gut eingespielten Marktwirtschaft gar nicht mehr geben darf, zu Mal die Nachfrage bekannt und vorhersehbar war. In den USA würde der Vertriebsleiter – ist es einer von Gruner & Jahr (?) – nach diesem Malheur, am Montag seine sieben Sachen packen können. Also, der Satz die Nachfrage bestimmt das Angebot, gilt doch nicht. Umgekehrt wird ein Schuh draus – das Angebot bestimmt die Nachfrage.

Sollte der kleine Charlie gar nicht existieren, er wird doch keine fata morgana sein?
Haben sie ihn nicht auf den Weg gebracht oder nur rudimentär? Ist das Absicht?
Es heißt, es wären 1000 Exemplare an den Deutschen Distribiteur gegangen.
Was für ein Marketingplan steckt dahinter? Einer, wie der von „Mon cherie“?
Mein Eindruck, die Nachfrage wird bewusst knapp gehalten, um die Leute zu frustrieren!
Alles Spekulation, ein neuer Termin wird für die Ausgabe genannt.

Übrigens, auch in den Niederlanden sind nur wenige Exemplare an den Mann/ die Frau gegangen. Dus, waar is Charlie? Hoezo is de distributie so slecht? Is dat opzet?

Der Zeitungshändler am Bahnhof sagt mir, laut Auskunft seines Lieferanten, wird die Auslieferung für den 20.01. erwartet, dann wäre ganz sicher auch ein Exemplar für mich drin, ob es die französische oder die deutsche Ausgabe sei, könne er mir aber immer noch nicht sagen.

Raubkopien wären jetzt die Antwort auf das Versagen des Verlegers. Jetzt müssten die Preise für das Magazin in die Höhe schießen – im Netz kursiert ein Angebot bei Ebay von 500 €.

Wo sind die 5 Millionen Exemplare von Charlie? Il y à seulement une milion, je pense.
Quelques 1000 d’exemplaires pour l’Allemagne. Il n’on a pas assez des locuteurs ici.

#LibertyMarch #MarcheRepublicain #CharlieHebdo

libertémarch_10.01.2015

Der Himmel reißt auf, die Sonne gibt den Blick frei. Heute ist Paris das Zentrum der freien Welt. Die Stadt, die wie keine andere auf dem Kontinent für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit steht. Jenseits allen Pathos, werden in einer 1/2 Stunde gut eine Million Menschen, zwischen dem Place de la République und dem Place de la Nation schweigend los marschieren und zum Ausdruck bringen, was unüberhörbar sein sollte. „JeSuisCharlie!“

Ich und wir lassen uns nicht unsere Freiheit von religiösen Fanatikern, welcher Couleur auch zerschießen. Wir sagen Nein zu allen Versuchen, die Errungenschaften der französischen Revolution einem religiösen Diktum zu unterwerfen. Es beginnt ein beispielloser Trauermarsch zu ehren der 17 Helden von Paris, die diesen Tot nicht verdient haben. Wenn es einen G’tt gibt, einen gerechten, dann hätte er dies genauso verhindern müssen, wie Auschwitz und alle anderen Barbareien, die Menschen Menschen zufügen, wo auch immer in der Welt.

Die beiden hier gezeigten Bilder markieren für mich den Anlass für meinen Widerstand und ich fordere alle auf, mit Spott und klaren Worten die religiösen Fanatiker, welcher Couleur auch immer, in Schranken zu weisen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Und erzählt mir nicht, es wäre k e i n e  Frage der Religion – quatsch es ist sehr wohl eine Frage der Glaubenssätze. Die Vernichtung der Redakteure von Charlie Hebdo ist ein Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht der freien Presse und ein Angriff gegen alle Frei- und Querdenker, die sich nicht einem moralischen oder geistigen Diktat unterordnen wollen. Sie waren das unbeugsame Völkchen jenseits der politischen Eliten. Ihr Zaubertrank war der Stift, die Tiusche und der MagicMarker.

+ Eilmeldung + Corrida abgebrochen + Stierterrorismus +

Stiere verletzen drei Matadore schwer

Zum ersten Mal seit 35 Jahren ist in Madrid ein Stierkampf abgebrochen worden. Bei der traditionsreichen Feria de San Isidoro wurden alle drei Matadore von zwei Stieren zum Teil schwer verletzt. (FAZ)

Und die liberale FAZ zeigt ein am Boden liegenden Matador (geniale Bilder/ FAZ) und seinen Bezwinger, ein schwer zu ertragndes Bild! Was ist los im Hochland von Kastillien? Sind das die Vorboten eines neuen Terrorismus – Stierterrorismus? Wie die Baumbarts, im Herr der Ringe revoltieren, rotten sich jetzt die Stierherden Kastilliens zusammen und machen Jagd auf junge Männer / Matadore?

Bitte stellt jetzt nicht wieder die Systemfrage. Wir sollten jetzt nicht von Verwörungstheorien sprechen, die bestehenden Gesetze reichen, um die Verantwortlichen mit der ganzen Härte des Gesetzes zur Rechenschaft zu ziehen. Ein Bekennerschreiben gibt es noch nicht.

So was ist tragisch, aber das sind verwirrte Einzeltäter. Jetzt werden die eventuell verschwörerischen Hintergründe, brutals möglich und ohne Rücksicht auf Stellung und Ansehen der Stiere ermittelt. Das ist ein Angriff auf unsern europäischen Wertecanon und duldet keine Toleranz.
Waren die Stiere Teil einer konspirativen Organsiation (PETA)? Haben wir es mit einer neuen animalischen Gefahr zu tun, mit radikalisierten und fanatischen Horden von Hochlandrindern aus Kastillien?

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. „Es gibt Nulltoleranz gegenüber Tierterrorismus!“, so der Innenminister. Die restlichen Stiere wurden in Haft genommen.

Phoenix hat am 20.03. d.J. eine Doku zum Thema „Toros – Von Menschen, Stieren und Kämpfen“ ausgestrahlt, hier wird auch der am Boden liegende Toro David Mora befragt und man kann ihm beim Training zu schauen.

Ein Video von Canal+, das die dramatischen Ereignisse, um die drei Matadore,
in der Arena Las ventas festhält.

 

 

Startup eines neuen ökologischen Steuersystems

Mit Uli Hoeneß startet ein neues revolutionäres, ökologisches Steuersystem. Wer was anderes denkt und es nicht sehen will, hat Angst vor der Wahrheit? Er der exzellente Sportmanager, mit dem Gefühl für Erfolg wäre, als maximal-tragisches wie exemplarisches Opfer des falschen, alle ökonomischen und persönlichen Leistungen bestrafendes Steuersystems, am besten geeignet, dessen Ersatz durch eine öko- und evolutions-logische Steuersystem-Revolution in die öffentliche Diskussion zu bringen, wissend, dass diese Revolution des Steuersystems alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fehlentwicklungen, einem Dominoeffekt gleich, beenden wird.

Dieser revolutionäre Schritt würde dem ’schwersten Fehler seines Lebens‘ einen nachhaltigen, geschichtlichen Sinn geben – der hegelschen List der Geschichte entsprechend. So jedenfalls werden es die Historiker und Evolutionsprozesstheoretiker der Zukunft einordnen.

Und das hat einen triftigen Grund: Das Fußballspiel als solches, ist aus evolutions-kybernetischer Sicht die bislang evolutions-maximale Kulturveranstaltung, die die Menschen bisher erdacht haben und praktizieren – und Uli Hoeneß ist der, der diese Dimension als erster erkannt und umgesetzt hat. Und die Moral der Geschicht: Uli Hoeneß, an die revolutionäre Front! Es bleibt eine Frage: Mit was und welcher Erkenntnis wird das Genie Landsberg verlassen? Wird er sich neu erfinden? Oder wird er, wie der Diktator vom Virus des Größenwahns infiziert werden? Was wird dann seine Mission und Vison sein? Wird er, nachdem er den FC Bayern zum Primus inter Paris geführt hat, unser marodes Steuersystem zu neuen Ufern führen?

Frankfurter stimmen über ihre Unabhängigkeit ab

IMG_2327Referendum: Vom heutigen MonTag an, bis zum FreiTag, stimmen die Frankfurter über die Unabhängigkeit von der Bundesrepublik Deutschland ab. Gleichzeitig wird damit über die weitere Mitgliedschaft in EU und NATO entschieden. „Lieber frei als Tod“, das ist Motto der Initianten des Referendums.

Nach dem Vorbild von Venedig, der Krim und dem Kosovo, wie auch der Katalanen, Schotten, Basken, fordern jetzt auch die Frankfurter ihre Unabhängigkeit. Der Ruf der Menschen nach Freiheit und Selbstbestimmung geht durch ganz Europa und wird bald überall zu hören sein. Der Weg einer Unabhängigkeit ist einfach zu erreichen. Laut internationalen Verträgen ist lediglich die Zustimmung der Mehrheit der Bewohner einer Stadt oder Region erforderlich.

Regionale- und nationale Medien haben eine Nachrichtensperre über dieses Referendum verhängt. Gefürchtet wird ein „Dominoeffekt“, denn wenn erst der Funke der Freiheit und der Freiheitsdrang der Menschen Europas, speziell der Hessen und Franken überspringt, dann sind die Bürger Europas und der Welt nicht mehr aufzuhalten. Allein bretonische Zeitungen und die BBC berichten darüber.

3/4 von 1/2 Million Frankfurter wollen sich für die Unabhängigkeit von der Bundesrepublik Deutschland aussprechen, so eine aktuelle Umfrage der BBC und des Radiosenders „Freies Europa“, aus den letzten Woche,

Die Abstimmungsfrage des Referendums lautet:
„Willst du, dass Frankfurt wieder eine freie und unabhängige Reichsstadt wird?“

Wenn das Referendum positiv endet, wollen die Anhänger der Unabhängigkeit sofort nach Ende der Abstimmung keine Steuern mehr an Berlin und Brüssel zahlen.

Das Endergebnis wird am FreiTag mit Spannung erwartet und soll vor der Paulskirche und dem Römerberg, mit einer Freiheitsmesse gefeiert werden.

Doch womit müssen die Frankfurter rechnen? Werden die Amerikaner weitere Kampfjets auf der der Airbase in Wiesbaden-Erbenheim stationieren oder vom grössten US-Militärstützpunkt Ramstein in Europa, Frankfurt angreifen und wieder zerbomben? Wird Berlin und Brüssel massenhaft Politiker auf den Römer und in die Paulskirche entsenden und die Frankfurter zum Boykott der Freiheit aufwiegeln? Wird die Abstimmung für ungültig erklärt und tritt der UN-Sicherheitsrat zusammen? Und wo ist überhaupt die OSZE? Was wird nach der Unabhängigkiet aus dem Neubau der EZB-Zentrale?

ECB-FfM

BB (Berlin & Brüssel) haben bereits angekündigt, das Referendum und das Selbstbestimmungsrecht der Frankfurter nicht anzuerkennen und mit der Blockade des Mains gedroht. Wird Wladimir Wladimirowitsch Putin den gebeutelten Frankfurtern Hilfe schicken und der neuen Freien Reichsstadt Schutz anbieten?

Das werden spannende Tage und wir alle schauen nicht mehr auf die Krim, nach Syrien oder Barcelona, sondern auf Frankfurt, eine der mächtigsten Städte der Welt.

Mal mit Goethe über Politik gesprochen

Am Donnerstag, den 23.Oktober 1828 notiert Johan Wolfgang v. Goethe das Folgende:

»Mir ist nicht bange, daß Deutschland nicht eins werde; unsere guten Chausseen und künftigen Eisenbahnen werden schon das ihrige tun. Vor allen aber sei es eins in Liebe untereinander, und immer sei es eins gegen den auswärtigen Feind. Es sei eins, daß der deutsche Taler und Groschen im ganzen Reich gleichen Wert habe; eins, daß mein Reisekoffer durch alle sechsunddreißig Staaten ungeöffnet passieren könne. Es sei eins, daß der städtische Reisepaß eines weimarischen Bürgers von dem Grenzbeamten eines großen Nachbarstaates nicht für unzulänglich gehalten werde, als der Paß eines Ausländers. Es sei von Inland und Ausland unter deutschen Staaten überhaupt keine Rede mehr. Deutschland sei ferner eins in Maß und Gewicht, in Handel und Wandel und hundert ähnlichen Dingen, die ich nicht alle nennen kann und mag.

Wenn man aber denkt, die Einheit Deutschlands bestehe darin, daß das sehr große Reich eine einzige große Residenz habe, und daß diese eine große Residenz, wie zum Wohl der Entwickelung einzelner großer Talente, so auch zum Wohl der großen Masse des Volkes gereiche, so ist man im Irrtum.

Man hat einen Staat wohl einem lebendigen Körper mit vielen Gliedern verglichen, und so ließe sich wohl die Residenz eines Staates dem Herzen vergleichen, von welchem aus Leben und Wohlsein in die einzelnen nahen und fernen Glieder strömt. Sind aber die Glieder sehr ferne vom Herzen, so wird das zuströmende Leben schwach und immer schwächer empfunden werden. Ein geistreicher Franzose, ich glaube Dupin, hat eine Karte über den Kulturzustand Frankreichs entworfen und die größere oder geringere Aufklärung der verschiedenen Departements mit helleren oder dunkleren Farben zur Anschauung gebracht. Da finden sich nun besonders in südlichen, weit von der Residenz entlegenen Provinzen, einzelne Departements, die in ganz schwarzer Farbe daliegen, als Zeichen einer dort herrschenden großen Finsternis. Würde das aber wohl sein, wenn das schöne Frankreich statt des einen großen Mittelpunktes zehn Mittelpunkte hätte, von denen Licht und Leben ausginge?

Wodurch ist Deutschland groß als durch eine bewundernswürdige Volkskultur, die alle Teile des Reichs gleichmäßig durchdrungen hat. Sind es aber nicht die einzelnen Fürstensitze, von denen sie ausgeht und welche ihre Träger und Pfleger sind? – Gesetzt, wir hätten in Deutschland seit Jahrhunderten nur die beiden Residenzstädte Wien und Berlin, oder gar nur eine, da möchte ich doch sehen, wie es um die deutsche Kultur stände, ja auch um einen überall verbreiteten Wohlstand, der mit der Kultur Hand in Hand geht!

Deutschland hat über zwanzig im ganzen Reich verteilte Universitäten und über hundert ebenso verbreitete öffentliche Bibliotheken, an Kunstsammlungen und Sammlungen von Gegenständen aller Naturreiche gleichfalls eine große Zahl; denn jeder Fürst hat dafür gesorgt, dergleichen Schönes und Gutes in seine Nähe heranzuziehen. Gymnasien und Schulen für Technik und Industrie sind im Überfluß da, ja es ist kaum ein deutsches Dorf, das nicht seine Schule hätte. Wie steht es aber um diesen letzten Punkt in Frankreich!

Und wiederum die Menge deutscher Theater, deren Zahl über siebenzig hinausgeht und die doch auch als Träger und Beförderer höherer Volksbildung keineswegs zu verachten. Der Sinn für Musik und Gesang und ihre Ausübung ist in keinem Lande verbreitet wie in Deutschland, und das ist auch etwas!

Nun denken Sie aber an Städte wie Dresden, München, Stuttgart, Kassel, Braunschweig, Hannover und ähnliche; denken Sie an die großen Lebenselemente, die diese Städte in sich selber tragen; denken Sie an die Wirkungen, die von ihnen auf die benachbarten Provinzen ausgehen, und fragen Sie sich, ob das alles sein würde, wenn sie nicht seit langen Zeiten die Sitze von Fürsten gewesen?

Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lübeck sind groß und glänzend, ihre Wirkungen auf den Wohlstand von Deutschland gar nicht zu berechnen. Würden sie aber wohl bleiben, was sie sind, wenn sie ihre eigene Souveränität verlieren und irgendeinem großen deutschen Reich als Provinzialstädte einverleibt werden sollten? – Ich habe Ursache, daran zu zweifeln.«

Bis auf eine klitzekleine Änderung hat die Bloggerin @Jenny heute gleich lautenden Text ins Netz gestellt. Ganz schön dreist! Da hat sie doch einfach Deutschland durch Europa ersetzt.

Und wieder einmal wird klar, wir haben kein Erkenntnis-, aber sehr wohl ein Umsetzungsproblem. Leider hat sich diese Verweigerung die Dinge in ihrer Mannigfaltigkeit zu lieben nicht durch gesetzt. Sei es nun in der Liebe oder auch in der Politik. Lieber ziehen die Meinungsmacher in Politik und Kirche die Einfalt der Vielffalt vor.

De aolde Goethe solle mer öffters mal widder aus dem Buscherschränksche packe und lese, was zum eine un anneren gesäscht had. Was had der Herr net alles geschriebbe – morsche schau isch mir im Franckfuder Theader de „Stella“  aan. Könne mer wirklisch immer nur eine Liebe, geht wirklisch net meer oder is es doch widder de Natur? En Frauw liebt zwo Männä, en Mannsbild zwo Wibberle? Ach was währ des herrlisch, wehr die Weld net so einfältisch.

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/buch/1912/287 „

Das DENKEN mit dem SCHWANZ befreit von RASSISMUS

Eine Waffe gegen die ewige Nazi-Keule –
das Antirassistische-Zertifikat®…

von Wolfgang van de Rydt

Summary

Das antirassistische Zertifikat ist eine unserer bahnbrechenden Erfindungen. Denn kaum formiert sich eine neue Bewegung holt das Parteienkartell mit der gemeinschaftlichen Nazi-Keule aus. Dem wirken wir entgegen mit unserem neuen Politik-Tool, dem Rassismus–Check©. Wir vertreten die Auffassung, dass alle Menschen grundsätzlich miteinander kompatibel sind.

Der Selbst- Check:

Schauen Sie dazu einfach mal an sich herunter, am besten unter der Dusche. Wenn Sie nicht Rainer Calmund oder Cindy aus Mahrzahn sind, dann erblicken Sie höchstwahrscheinlich Ihr Geschlechtsteil. Wenn Sie aufgeklärt sind, wissen Sie spätestens jetzt auch, ob Sie männlich oder weiblich sind. Bitte ertasten Sie nun Ihr Geschlechtsteil, Sie werden sicher feststellen, dass es flexibel, dehnbar und anpassungsfähig ist. Nun sollte Ihnen einleuchten, dass somit alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Penetration erfüllt sind. Dass die Hautfarbe keinen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit hat, ist Ihnen hierbei sicher nicht entgangen.

Wenn Sie soweit gekommen sind und trotzdem noch befürchten mit rassistischem Denken verseucht zu sein, dann empfehlen wir Ihnen zur reinen Vorsorge eine unserer Beratungsstellen aufzusuchen. Wir machen aus jedem potentiellen Rassisten einen wahren Menschenfreund. Auch schwere Fälle haben bei unserer Methode keine Chance auf Fortsetzung ihres jämmerlichen Daseins.

Die Kurzzeit-Rassismus-Therapie

In zwanzig Minuten geheilt, versprochen. Die Verdächtigen nehmen auf einem Hypno-Stuhl Platz und werden mit ihrem Einverständnis angeschnallt. Nun bekommen sie ein EEG angelegt, das ihre Hirnströme auf einem Monitor darstellt. Die Patienten bekommen nun eine Videobrille aufgesetzt und ihnen werden Bilder von Geschlechtsteilen ihres bevorzugten Sexualpartnergeschlechts gezeigt. In der unteren Leiste sehen sie eingeblendet die Erregungskurve ihres eigenen EEGs.

Nach ca. 5 Minuten erreichen die Absolventen in der Regel eine ausreichend starke Erregungskurve von ca. 180 Grad , ab jetzt bekommen sie nur noch Geschlechtsteile von Angehörigen fremder Rassen zu sehen. Bei stark von Rassismus befallenen Patienten lässt nun die Erregungskurve kurzzeitig nach, um dann wieder anzusteigen. In weiteren schweren Fällen ist noch der zusätzliche Einsatz von Suggestivformeln über Kopfhörer notwendig.

Besonders bei männlichen Befallenen ist die Formel: DAS DENKEN MIT DEM SCHWANZ BEFREIT VON RASSISMUS® am Ende doch erfolgreich. Nach ungefähr zwanzig Minuten ist die Prozedur beendigt und die Behandelten erhalten ihr Zertifikat.

Ab nun sind Sie gefeit gegen jeglichen Angriff mit der Nazi-Keule. Wenn der Gegner Sie damit angreifen will, dann holen Sie ihr ANTIRASSISTISCHES ZERTIFICKTAT® aus der Tasche und wickeln ihn damit ein.

Via @Opposition24 vom 7. Oktober 2013

#Buchmesse Frankfurt: Lesung mit Klaus-Peter Schneegass – Baumfällarbeiten

imageFrankfurter Buchmesse -Lesung mit Klaus-Peter Schneegass. Am Sonntag, den 13. Oktober 2013 um 12.00 Uhr – High Noon mit dem Autor –
Stand des R.G. Fischer Verlags/edition Fischer, Halle 3.1, Stand H 94.

Wortgewaltig, spektakulär unspektakulär, für Leute mit Knöpfchen, mit Gefühl für DADA.

Mein Tag auf der #fbm13:
„5 vor 12, ich muss die Halle wechseln und eile zur Lesung und zum anschließenden Autorenstammtisch zum Verlagsstand von Edition Fischer. Klaus-Peter Schneegass ist mit blauer Krücke und Mutter angerückt, sein Buch – “Baumfällarbeiten an der Waldesche” liegt auf dem Tisch. Er liest zwei Kurzschlussgeschichten daraus vor. Er kommt an, die Zuschauer müssen lachen, die vorbei eilen halten inne. Das Leben ist ein Drama, welches nur als Lustspiel zu ertragen ist. Der Autor und Komponist erinnert mich an Zwergnase, sein verunstalteter Körper passt sogar nicht zu seiner perfektionierten Wortvirtuosität, seiner perfektionierten Kunst.  Das ewig Schöne wohnt in seiner Sprache, seiner Stimme, seiner Intonation, geborgen in einem zusammengeklebten Körper, wie einer antiken Vase, deren Bruchkanten beim besten Willen nicht zu verbergen sind. Die Worte sind kein Scherbengericht, sie sind rhythmisiert und tauchen schlagartig auf, in aller Klarheit, sie drängen sich auf, ohne aufdringlich und schrill zu sein. Sie sind direkt, schonungslos und wahrhaftig. Der Mann ist ein Gesamtkunstwerk. Für ihn gibt es kein Zauberkraut, das den geschundenen Leib zurück verwandelt. Die Tat bleibt ungesühnt, der Täter immer noch auf der Flucht. Er hat den Kubismus leibhaftig durchlebt und die Synthese leibhaftig vollzogen. Er finished seine Lesung mit einem kraftvollen Gedicht – Der Welten Untergang (pdf).“