Kein Aufschrei für die Leipziger Graffiti-Sprayer

„Runter mit der Hose, versohlt ihnen den Hintern, damit es ihnen eine Lehre ist“ Sie bekommen, was sie verdienen; Gäbe es bei uns entsprechende Strafen, müssten wir uns wahrscheinlich weniger über verschmierte Bahnanlagen, Eisenbahnwagons, U- und S-Bahnen, Häuserwände etc. ärgern; Eine asoziale Tat erfordert eben auch eine passende Bestrafung; Die Strafe passt so, bitte bei uns auch einführen inkl. Prügelstrafe. Möglicherweise hilft das so manchem „klarer“ zu sehen; Wenn sie für ihre Schmierereien, gemäß den Gesetzen des Landes, den Hintern versohlt bekommen, ist das doch völlig OK. Eine solche Bestrafung wirkt garantiert nachhaltiger als etwa ein paar Sozialstunden hierzulande; Wunderbar, ich gönne es jedem der Gebäude verschmiert. Dafür sollte man konsequent auch die Prügelstrafe bei uns einführen. Anschließend die Reinigungs Pflicht für die Schweinerei einführen; Ich schlage vor den Strafvollzug bezüglich Vandalismus und Graffiti Schmierern nach Singapur auszusourcen. Wer dann dort einmal bestraft ist, macht das so leicht nicht wieder. Es ist ein Jammer wie europäische Hauptstädte aussehen, und es ist erholend zu sehen, wie schön eine Stadt ohne diese Schmiererei sein kann.

Deutschland im März 2015: Kein Aufschrei bei Twitter, kein Aufschrei bei Facebook, kein Aufschrei in der Graffiti-Szene. Für die deutschen Graffiti Jungens aus Leipzig, die im „Sturm und Drang“ ihrer Jugendjahre, eine riesige Dummheit in Singapurs Bahndepot begingen, gibt es kein Mitleid und kein Pardon.

In Paris hieß es noch „tout est pardonne“ von den Überlebenden der Redaktion von Charlioe Hebdo – wie können Maßstäbe  doch so unterschiedlich sein.

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9/11 here is new york

Here is New York – taking
a moment to remember 

Wie heute, war es ein Dienstag – ich selbst war im Geist schon auf dem Weg nach Hause, aus der Südstadt in Köln in die Voreifel. Der Himmel am Nachmittag war bedeckt, die Temperaturen um die 17° Celsius. Um 16 Uhr hatte ich meine letzten Termin in der Praxis. Ein junger Vater hatte sich vorgestellt, wir besprachen seine Situation und trafen eine Beratungsvereinbarung.

Ich fuhr meinen Rechner runter, als mich zwischen fünf und halb sechs Uhr, die Nachricht, über den Einschlag eines Flugzeugs, in einen der Türme des World Trade Centers in New York, erreichte. Noch war nicht klar, ob es sich um einen Unfall handelte oder, wie wir heute wissen, um einen kalkulierten Anschlag. Das höchste Haus New Yorks war mir ein Begriff, ich kannte Dias von Reisen meiner Mutter, die Perspektive entlang der weißen Fassade bis hinauf in den Himmel – überwältigend, und der Blick über Long Island auf das Empire State Building.

Meine Frau, eine Pragmatikerin, die im Osten sozialisiert wurde, nahm die Nachricht, von dem Unglück, ohne große Anteilnahme auf. Für sie war es eine Katastrophe, wie viele andere, die sich weltweit ereigneten. Gleich, nach dem ich zuhause angekommen  bin, habe ich den Fernseher eingeschaltet und auf CNN die Berichterstattung gesehen. Es war unfassbar, wie nach einander die beiden Türmen kollabierten. Mein Sohn war kurz vor seinem dritten Geburtstag, ich machte mir Gedanken, wie die Bilder auf ihn wirken würden und ob ich ihn davor schützen müsste.

Mir war übel und ich ahnte, dass dies für uns alle eine Zäsur sein würde. Die Bilder, wie in einem fiktiven Film, waren real und mit realen Entsetzen verbunden, die Schreie real, die aufgerissenen Augen real, die Erschütterung in den Gesichtern keine einstudierte Mimik. Das Entsetzen absolut real und wir alle Zeitzeugen. Die Bilder brannten sich ein, die Perspektiven der aufnehmenden Kameras unvergesslich, wie Flug Nummer 175, der United Airlines, drei Minuten nach neun Uhr morgens, in den zweiten Turm einschlägt.

Die kommenden Ereignisse sollten meine Befürchtungen bestätigen, wir standen am Rande eines globalen Krieges, dessen Grenzen asymmetrisch verlaufen. Überhaupt spüren wir hier in Deutschland wenig von diesem Krieg, hin und wieder sehen wir Bilder aus Afghanistan, wo die Bundeswehr, seit mehr als 10 Jahren unsere Freiheit verteidigt. Wir spüren die Anspannung und den Zustand der besonderen Wachsamkeit, wenn wir in einen Flieger steigen und Handgepäck  mit nehmen. In London und Madrid sollten sich weitere Anschläge ereignen.

..remember:  Bush sat there in a classroom for ten mins doing nothing after he heard America was under attack!
..“We will never forget how indelibly that day affected our country.“@karilikesafari

Die Fakten (interaktiv reconstruction) sind bekannt, die Umstände und auch die Spekulationen über das Ereignis in den letzten 11 Jahren ausführlich besprochen. Über meine Scheidung konnte ich ein Buch retten, dass in beeindruckender Weise in Bildern an diese Tragödie New Yorks erinnert. Here Is New York, von Alice Rose Georg, Gilles Peress, Michael Shulan und Charles Traub (http://hereisnewyork.ogr). Ich kann das Buch jedem empfehlen, bemerkenswert das Zitat auf der zehnten Seite.

„…the city, for the first time in its long history, is destructible. A single flight of planes no bigger than a wedge of gees can quickly end this island fantasy, burn the towers, crumble the bridges, turn the underground passages into lethal chambers, cremate the millions. The intimation of mortality is part of New York now: in the sound of jets overhead, in the black headlines of the latest edition.“ (E.B.White, Her Is New York, 1949)

One World Trade Center construction in progress

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