Quote:“Ich rede von der Demokratie …


„Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten.“

Friedrich Nietzsche (15.10.1844-1900)

Zwei Sätze die mir, wie Zitroneneis, auf der Zunge zergehen. Ja, mit neuen Pferden und sie stehen auch wieder in hochherrschaftlichen Gebäuden und tragen bedeutungsschwer die Insignien der Macht. Jetzt sind es die Söhne der Vorväter, die Kontinuität besteht. Die alten Straßen werden von alten Rädern befahren – was ist wirklich neu? Das BGB und Strafrecht sind aus dem 19.Jahrhundert, die Straßenverkehrsordnung ist aus der Zeit der Barbarei. Und wir wählen alle 4 Jahre, ich gehöre zur Mehrheit der Nichtwähler, weil wir ja gar keine Wahl mehr haben. Worin liegt denn der Unterschied, ob wir nun national oder sozialistische wählen, die Lösungen sind doch die gleichen, nun mit anderen Worten gekleidet. Die Häuptlinge leben an feist gefüllten Tischen, auf Kosten der Indianer.

Die Tendenz geht dahin, dass uns das politische Establishment weiß machen will, dass wir zukünftig nur noch alle 5 Jahre zur Wahl aufgerufen werden sollen, wie bei den Wahlen zum EU Parlament.  Statt nun endlich die Wahlmöglichkeiten zu erweitern, werden sie peu á peu reduziert, damit der Politik-betrieb besser planen kann und effektiver funktioniert. Worauf müsse wir warten, welche Impulse erwartet das Establishment, um ihren Kurs zu ändern. Mehr Demokratie wagen wird zur leeren Worthülse, je mehr Bürgerinitiativen die Partizipation einfordern, desto weniger Mitbestimmung wird realisiert. Die Politikerkaste scheut die Kooperation, wie der Teufel das Weihwasser. Die Hinterzimmerfraktion bestimmt wär Kanzler wird, Parteifunktionäre kungeln und schieben sich lukrative Posten zu. Es gibt Sonntags- und Feiertagsreden, hier beschwören selbstverliebte Parlamentspräsidenten den Geist der Demokratie und die Macht die vom Volk ausgeht. Komisch nur, dass das Volk diesen Einfluss immer weniger spürt. Die Bewegung geht nicht vom Volk, sondern von siebenköpfigen Vorständen, abgestimmt in wohl protokollierten Sitzungen, in schwindelerregend hohen Bürotürmen aus.

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